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Luther starb 1546 Einer seiner vertrautesten Freunde und treusten
Mitarbeiter war der gelehrte und milde Philipp Melanchthon von Bretten.
164. Karl V. 1519—1556.
a. Maximilians Sohn, Philipp der Schöne, war mit der
Erbin Spaniens vermählt. Aus dieser Ehe entstammten die Deutschen
Kaiser Karl V. und Ferdinand I. — Karl V., welcher nach dem Tode
seines Großvaters zum Deutschen Kaiser gewählt wurde, war der mäch-
tigste Fürst seiner Zeit. Denn außer den österreichischen Ländern besaß
er Spanien, die Niederlande, Mailand, Neapel, Sizilien, Sardinien und
die spanischen Kolonien in Amerika, so daß man mit Recht sagen konnte,
in seinem Reiche gehe die Sonne nicht unter.
b. Die von Luther gepredigte „christliche Freiheit" war von den
Bauern falsch aufgefaßt worden als Freiheit
von Fronen, Zins und Zehnten. So brach
1525 der sogenannte Bauernkrieg aus.*l
Die Bauern waren von ihren geistlichen und
Weltlichen Grundherren hat bedrückt und mußten
große Abgaben zahlen. Sie wollten nur den
Kaiser zu ihrem Dberherrn haben und die drük-
Eende Herrschaft der Ritter und Grafen abschütteln,
von Stühlingen ausgehend, verbreitete sich der
Aufstand über den Breisgau, Elsaß, Franken und
Schwaben. Als Abzeichen hatten die Aufrührer
rmf ihren Fahnen einen Bauernschuh, wornach
sie ihrem Bund den Namen Bundschuh gaben.
Diese erbitterten Scharen zerstörten zahlreiche
Burgen und Klöster und mißhandelten viele Edel-
leute und Priester. Erst nach blutigen Rümpfen
wurde dieser Krieg beendigt. Mehr als tausend
Klöster und Schlösser lagen in Asche; unzählige
Dörfer waren verwüstet; die Felder lagen unbe-
baut; über fsoooo Menschen hatten ihr Leben
verloren, und das Los der Bauern wurde auf
lange hinaus weit schlimmer als vorher.
«. Trotz seiner großen Macht war
Karl V. nicht imstande, die Ausbreitung
der Protestantischen L-chre in Deutschland
aufzuhalten. Lange Zeit machten chm zwei
auswärtige Feinde viel zu schaffen: Fran^
die Türken. Besonders mit Franz I. hatte Kan mehrere schwere
Kriege in Italien und Frankreich zu führen. Auch mußte er mehrere
Züge nach Afrika unternehmen: in Tunis befreite er 20000 Christen,
welche als Sklaven in diesem Raubstaate gefangen gehalten wurden.
<1. Nach geschlossenem Frieden kehrte er seine Waffen gegen die
Protestanten. Dieser Krieg heißt der schmalkaldische, weil die protestantischen
*) Während des Bauernkrieges lebte Götz von Berlichingen, der Ritter mit
Der eisernen Hand. Eine Zeit lang mußte er sogar Anführer der Bauern sein. Ii, 146.
Karl V.
I. von Frankreich und
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Extrahierte Ortsnamen: Maximilians Spaniens Spanien Niederlande Mailand Neapel Sizilien Sardinien Amerika Schwaben Deutschland Italien Frankreich Afrika Tunis
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Luther starb 1546. Einer seiner vertrautesten Freunde und treuesten
Mitarbeiter war der gelehrte und milde Philipp Melanchthon von
Breiten.
182. Karl V. 1519—1556.
a. Maximilians Sohn, Philipp der Schöne, war mit der Erbin
Spaniens vermählt. Aus dieser Ehe entstammten die Deutschen Kaiser
Karl V. und Ferdinand I. — Karl V., welcher nach dem Tode seines
Großvaters zum Deutschen Kaiser gewählt wurde, war der mächtigste Fürst
seiner Zeit. Denn außer den österreichischen Ländern besaß er Spanien,
die Niederlande, Mailand, Neapel, Sizilien, Sardinien und die spanischen
Kolonien in Amerika, so daß man mit Recht sagen konnte, in seinem
Reiche gehe die Sonne nicht unter.
b. Die von Luther gepredigte „christliche
Freiheit" war von den Bauern falsch aufgefaßt
worden als Freiheit von Fronen, Zins und
Zehnten. So brach 1525 der sogenannte Bauern-
krieg aus.
Die Bauern waren damals in einer sehr schlimmen
Lage. Sie besaßen kein Grundeigentum, sondern stan-
den als Leibeigene im Dienste eines geistlichen oder
weltlichen Grundherrn, dem sie die Felder bebauen,
fronen und große Abgaben entrichten mußten. Wollten
sie sich verheiraten, einen Kauf abschließen oder an einen
andern Ort ziehen, so konnte dies nur mit Einwilligung
des Grundherrn geschehen, von dem sie oft unmenschlich
behandelt wurden. Nun wollten die Bauern die drückende
Herrschaft der Ritter und Grafen abschütteln und nur
den Kaiser zum Oberherrn haben. Bon Stühlingen im
südl. Schwarzwald aus verbreitete sich der Aufstand über
den Breisgau, Elsaß, Franken und Schwaben. Als Ab-
zeichen hatten die Aufrührer auf ihren Fahnen einen
Bauernschuh, wornach sie ihrem Bund den Namen
„B u n d sch u h" gaben. Diese erbitterten Scharen zerstörten
zahlreiche Burgen und Klöster und mißhandelten viele
Edelleute und Priester. Erst nach blutigen Kämpfen wurde
dieser Krieg beendigt. Mehr als tausend Klöster und
Schlößer lagen in Asche; unzählige Dörfer waren ver-
wüstet; die Felder lagen unbebaut; über 150 000 Menschen hatten ihr Leben verloren,
und das Los der Bauern wurde auf lange Zeit hinaus weit schlimmer als vorher.
Während des Bauernkrieges lebte Götz von Berlichingen, der „Ritter mit der
eilernen Äand." Eine Zeitlang mußte er sogar Anführer der Bauern sein. Ii, 146.
c. Trotz seiner großen Macht war Karl V. nicht imstande, die Aus-
breitung der protestantischen Lehre in Deutschland aufzuhalten. Lange Zeit
machten ihm zwei auswärtige Feinde viel zu schaffen: Franz 1. von
Frankreich und die Türken: Mit Franz I. hatte Karl mehrere schwere
Kriege in Italien und Frankreich zu führen. Die Türken belagerten 1529
die Stadt Wien, welche aber von einer kleinen Besatzung und den
Bürgern so tapfer verteidigt wurde, daß die Feinde wieder abzogen. Auch
nach Afrika mußte Karl mehrere Züge unternehmen; in Tunis befreite er
20 000 Christen, welche als Sklaven in diesem Raubstaate gefangen ge-
halten wurden.
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Extrahierte Personennamen: Philipp_Melanchthon Philipp Karl_V. Karl_V. Maximilians Philipp_der_Schöne Philipp Karl_V. Karl_V. Ferdinand_I. Karl_V. Karl_V. Luther Götz_von_Berlichingen Karl_V. Karl_V. Franz_1._von
Frankreich Franz Franz_I. Karl Karl Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Maximilians Spaniens Spanien Niederlande Mailand Neapel Sizilien Sardinien Amerika Bon_Stühlingen Schwaben Deutschland Italien Frankreich Wien Afrika Tunis
Hrsg.: Jungmann, Ludwig, Kipphan, K., Eisinger, K., Reinfurth, Thomas
Auflagennummer (WdK): 15
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
229
Ii. Der Untergang der Hohenstaufen.
1. Friedrich Ii., der Italiener. Unter den vier letzten hohenstaufischen
Herrschern ragt der Enkel Barbarossas, Friedrich Ii-, besonders hervor. Er war
hochbegabt und hatte sich eine umfassende Bildung angeeignet. Der deutsche
Fürstensohn war in Sizilien geboren; er fühlte sich daher in Deutschland als
Fremdling und bekümmerte sich mehr um Italien. Palermo war seine glanzvolle
Residenz. Er pflegte Wissenschaft und Künste und war ein eifriger Dichter.
Sein Streben war, Sizilien mit seinen deutschen Ländern zu vereinigen und in
Ober- und Mittelitalien die kaiserliche Macht aufs neue zu begründen. Daraus
erwuchsen ihm unaufhörliche Kämpfe mit dem lombardischen Städtebund und
dem Papsttum. Viel deutsches Blut wurde nutzlos vergossen.
2. Konradin, der letzte Hohenstaufe. Der Papst hatte Sizilien, das
Erbland der Hohenstaufen, an einen französischen Prinzen verschenkt. Der letzte
Hohenstaufe, Konradin, d. i. der kleine Konrad, versuchte, kaum 16 Jahre alt,
sein väterliches Erbe wieder zu gewinnen. Allein er erlag seinem Gegner und starb
1268 mit seinem Freunde Friedrich von Baden in Neapel durch das Henkerbeil.
An Größe und Glanz ist kein Königsgeschlecht der Erde dem der Hohen-
staufen zu vergleichen gewesen. Doch die Entfremdung mit Deutschland führte
den Untergang des edlen Hauses herbei: „Um Sizilien vergessen die Nachfahren
Friedrichs 1. die deutsche Heimat, um Sizilien vergaßen sie der deutschen
Königspflicht; um Sizilien starb der letzte Hohenstaufe in Neapel aus dem
Schafott." Mit ihm sank der Glanz und der Ruhm des Kaisertums.
Zum Nachdenken und Üben. 1. Schaue im mitlas nach, auf welchen Wegen die Hohen-
staufen nach Italien und Deutschland ziehen konnten? 2. Wer hat heutzutage das Recht, Münzen
zu prägen? 3. Wo gibt es in Baden und im Reich Münzprägeanstalten? 4. Auf welchen
Burgen in der Nähe deiner Heimat hat Friedrich Barbarossa einst Hof gehalten? 5. Welche
Gedichte erinnern dich an den Rotbart? 6. Mit welchem Kaiser hat sich der Kaisertraum der
Deutschen erfüllt? 7. Stelle den Namen des jetzigen Herzogs von Braunschweig und seine Ver-
wandtschaft mit dem Kaiserhause und nüt dem badischen Hof fest!
36. Baden unter den Hohenstaufen.
I. Die Herzoge von Zähringen.
1. Bertold V , der letzte Herzog von Zähringen. Die Nachfahren der ersten
zähringischen Herzoge trugen fast alle den Namen Bertold. Mit Bertold V., dessen Ansehen
so groß war, daß man ihm die deutsche Kaiserkrone anbot, erlosch 1218 die herzogliche Linie
der Zähringer. Ihre Hausgüter kamen an verwandte Familien, während ihre Reichsgüter
als erledigte Lehen vom Kaiser eingezogen wurden.
2. Bedeutung der Zähringer, a) Für ihr Land. Ein bleibendes Verdienst erwarben
sich die Zähringer durch Gründung vieler Städte wie Villingen, Freiburg i. B., Offenburg,
Bern, Freiburg in der Schweiz. Sie verliehen ihnen Münz-, Markt- und Zollrechte. Durch
Freibriefe wurden die Leute aufgefordert, sich an den neuen Orten anzusiedeln.
b) Für das Reich. Die Herzoge von Zähringen waren stets mächtige Stützen des
Deutschen Reiches und treue Berater des Kaisers. Sie waren die Schirmherren des Deutsch-
tums an der äußersten Südwestgrenze und hielten trerilich Grenzwacht gegen das Welschland.
Mit dein Zerfall der hohenstaufischen Kaiserherrlichkeit verlor auch das Herzogtum seine Be-
deutung. Es zerfiel in eine Reihe kleinerer Gebiete, von denen jedes von jetzt ab seine
eigenen Wege ging.
H- Die Markgrafen von Baden.
Die Markgrafen Hermann. Während die Herzüge von Zähringen fast alle beu Namen
Bertold führten, hießen die Markgrafen meist Hermann. Sie wetteiferten mit ihren herzoglichen
Vettern im Dienste für Kaiser und Reich. Hermann I V. zog mit Kaiser Rotbart ins Heilige
Land; er rettete den Kaiser aus den Händen der Feirrde vor Gefangenschaft lind Tod, starb
aber wenige Tage nach Barbarossa an einer Krankheit.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Barbarossas Barbarossas Friedrich_Ii- Friedrich Konradin Konradin Konradin Konradin Konrad Friedrich_von_Baden Friedrich Friedrichs Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Bertold_V Bertold Bertold_V. Hermann Bertold Hermann Hermann_I_V. Barbarossa Barbarossa
Extrahierte Ortsnamen: Sizilien Deutschland Italien Palermo Sizilien Mittelitalien Sizilien Neapel Hohen- Deutschland Sizilien Friedrichs Sizilien Sizilien Neapel Italien Deutschland Baden Braunschweig Villingen Freiburg Offenburg Bern Freiburg Schweiz Welschland Baden